"Hand in Hand": Das sind die Nominierten für den EMOTION.award Sonderpreis!
06.07.2022
Lea Schulze
Zusammen mit der HanseMerkur Versicherungsgruppe ehren wir beim EMOTION.award am 5. Oktober 2022 starke Teams, die beruflich etwas Besonderes erreicht haben, weil sie es als Team angepackt haben. Für diesen Sonderpreis lobt die HanseMerkur 5000 Euro aus. Wir stellen euch die Nominierten vor!
Setareh Huschi, 51, Simone Klüber, 44 und Anna Jacob, 37, Chefärztinnen eines Hamburger Krankenhauses
Die drei Frauenärztinnen Setareh Huschi, Anna Jacob und Simone Klüber teilen sich jeweils in Vollzeit den Chefärztinnen-Posten in der Gynäkologie-Abteilung der Asklepios- Klinik Hamburg Wandsbek — ein bislang in Deutschland einzigartiges Konzept, das sie selbst ausgearbeitet haben. Den außergewöhnlichen Schritt begründen sie mit der Liebe zu ihrem Beruf. „Vor allem sind wir drei leidenschaftlich gerne Ärztinnen, wir lieben es, zu operieren und den Kontakt zu den Patientinnen“, sagt Setareh Huschi. „Als Chefärztin bleibt dafür weniger Zeit, wir gewinnen sie aber zurück, indem wir uns aufteilen.“ Außerdem sind die drei Frauen davon überzeugt, das Teams bessere Lösungen finden. „Jede von uns kann sich mit ihrer Spezialisierung und Erfahrung einbringen, auch von unseren unterschiedlichen Charakteren ergänzen wir uns gut“. Die Ärztinnen sehen sowohl Vorteile für ihre Patient*innen als auch für ihre Mitarbeiter*innen: „Mit 37, 44 und 51 Jahren steht jede von uns an einem anderen Punkt im Leben und kann so für bestimmte Situationen die richtige Ansprechpartnerin sein.“
Laura Mohn, 27 und Maria Möller, 28, Gründerinnen von „talking hands“
Laura Mohn und Maria Möller haben gemeinsam „talking hands“ gegründet. Mit ihrer Firma vertreiben sie Gebärden-Daumenkinos, die inzwischen schon fester Bestandteil von über 1000 Kitas in Deutschland sind. Ziel der Gründerinnen ist es, Sprachbarrieren für Kinder abzubauen, indem allen Kindern spielerisch Gebärden beigebracht werden – durch Daumenkinos. „Die Idee dazu kam, weil Lauras Schwester Jami das Down-Syndrom hat und damals als Kind noch nicht sprechen konnte. Das macht es natürlich sehr schwer, Wünsche und Bedürfnisse zu kommunizieren“, sagt Maria Möller. Damit Inklusion funktioniere sei es wichtig, dass alle Kinder gemeinsam Gebärden lernen. „Deswegen haben wir uns vorgenommen, ein Medium zu erschaffen, dass mit Spiel und Spaß an Gebärden heranführt.“ Mit „talking hands“ wollen Mohn und Möller ihren Beitrag zu einer inklusiven und verständnisvollen Gesellschaft leisten. Mit ihren verschiedenen Talenten ergänzen sie sich sehr gut als Team, finden die beiden. „Außerdem sind wir seit unserer gemeinsamen Studienzeit eng befreundet, was das gemeinsame Arbeiten sehr vertraut gestaltet."
Susanne Kinast, 41, und Julia Ickert, 37, Gründerinnen von „NINA REIN“
Mit ihrem Label „NINA REIN“ stellen Susanne Kinast und Julia Ackert nachhaltige Business-Kleidung her. Was ihnen besonders am Herzen liegt: Auch über die Schattenseiten der Modewelt aufzuklären und und das Handwerk in den Vordergrund zu stellen. Ihre Protagonistinnen sind Frauen, egal ob als Kundinnen oder Näherinnen. „Beruflich ergänzen wir uns perfekt, weil wir beide aus unterschiedlichen Bereichen der Modeindustrie kommen und so zusammen sehr viel wissen und schaffen“, meint Susanne Kinast. „Wir haben uns über das Thema Nachhaltigkeit kennengelernt und es zum Kern unserer Firma gemacht, weil wir eine lebenswerte Welt für alle wollen.“ Das Geheimnis ihrer guten Zusammenarbeit: Wir arbeiten transparent, hören einander zu und sind empathisch. Das ist wohl der Grund, warum wir so ein starkes Team sind.“
Juno e.V., Verein, der sich für geflüchtete Frauen einsetzt
„JUNO - eine Stimme für geflüchtete Frauen“ bringt geflüchtete und einheimische Frauen zusammen und hilft ihnen, in München und im Leben Fuß zu fassen. Die Idee zu JUNO entstand im Sommer 2015, als zahlreiche Geflüchtete in München mit Herzlichkeit aufgenommen wurden.„„Unser Ziel ist es, Frauen, die meist bisher kaum Chancen im Leben hatten, zu empowern, ihnen ihre Stärken bewusst zu machen und gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen.“, sagt Britta Coy, die Leiterin der Einrichtung. JUNO bietet geflüchteten Frauen neben wöchentlichen Begegnungs-Cafés auch Boxtraining, Radkurse, Beratungsstunden, Englischkurse, Jobcoaching und gemeinsame Ausflüge. Wer möchte, hat sogar die Möglichkeit, sich zur Diversity-Trainerin ausbilden zu lassen. Juno, das sei vor allem das großartige Team, das so vieles erst möglich mache, meint Coy. "JUNO ist das Bild der idealen Gesellschaft: offen, empathisch, zugewandt – und dazu viele beeindruckende, nachhaltige Begegnungen. Es ist aber auch ein einzigartiger Ort, um Vorurteile abzubauen und Gemeinsamkeiten zu entdecken."
Sigrid Egner, 58, und Annett-Katrin Wohlgemut, 56, Gründerinnen von amuvee, einer Plattform für Alleinerziehende
Unter dem Slogan „Alleinerziehend? So what!“ startete im März 2022 die Plattform amuvee, die Alleinerziehenden die Möglichkeit bietet, an einer Stelle die Unterstützungsangebote übersichtlich und kostenlos online zu finden sowie Förderleistungen zu beantragen. Die Gründerinnen Egner und Wohlgemut sind und waren selbst alleinerziehend. „Die Darstellung und Wahrnehmung Alleinerziehender ist meist die einer Opferrolle“, sagt Sigrid Egner. „Wir wollen, dass Alleinerziehende ein erfülltes und souveränes Leben mit Kindern führen können.“ Was sie alle eine: Beruf und Familie unter einen Hut bekommen, wenig Zeit für Behördengänge. Angebote seien oft schwer zu finden, bemängeln die Gründerinnen - und genau das wollen sie ändern. Den Förderfinder bezeichnen sie als das Herzstück von amuvee. „Trotz großer Distanz - Berlin, Ludwigsburg, Karlsruhe, Baden-Baden, Lörrach- im Homeoffice, achten wir gegenseitig darauf, wie es allen geht und greifen uns bei den anstehenden zu erledigenden Aufgaben unter die Arme.“
Kati Ernst, 41 und Kristine Zeller, 41, Gründerinnen von OOIA-Periodenunterwäsche
Die Freundinnen Kati Ernst und Kristine Zeller waren selbst in Großunternehmen als Führungskräfte tätig, bevor sie beschlossen, selbst zu gründen. Ihr Antrieb: Die Gleichstellung von Männern und Frauen. „Als Mütter hat uns immer mehr gestört, dass es auf dem deutschen Arbeitsmarkt kaum die Option einer inhaltlich anspruchsvollen Führungsrolle, mit flexiblen Arbeitszeiten und –orten gibt.“ Das Thema „Female Empowerment“ und Nachhaltigkeit sollte das Zentrum ihrer Arbeit werden. „Eines Tages begegnete sie uns: die Period Panty, auf deutsch Periodenunterwäsche - und wir begannen zu recherchieren.“ 2018 hatten die beiden Frauen zum ersten Mal den Prototyp der ooia Periodenunterwäsche in der Hand und kündigten nur wenig später ihr Jobs. Inzwischen gehören 40 Leute zum Team, 90 Prozent davon sind Frauen. „Unsere Zusammenarbeit und unsere interne Kultur sind geprägt von Vertrauen.“
seiSTARK e.V., Kölner Verein, der sozial benachteiligte Frauen unterstützt
„Ohne starke Mentoren und Vorbilder wäre ich nicht das geworden, was ich heute bin“, sagt Emitis Pohl, die mit 13 Jahren als unbegleitetes Flüchtlingskind vom Iran zu ihrer Großmutter nach Deutschland kam. Viele Jahre später hat sie im Januar 2022 gemeinsam mit zehn Frauen und einem Mann den Verein „seiSTARK e.V.“ gegründet, der sozial benachteiligte Frauen unterstützt. Ob Alleinerziehende, von Armut betroffene Frauen, Geflüchtete oder Migrantinnen: „sei stark e.V.“ will Frauen durch Mentoring-Programme und Projekte stärken und fördern, damit sozialer Aufstieg auch für sie möglich wird. Teil der Arbeit des Vereins ist neben der Hilfe im Alltag auch der Umgang mit schwerwiegenden Belastungen wie Gewalt in der Beziehung oder Scheidung. Ein wichtiges Ziel des Vereins ist die Wiedereingliederung von langfristig erwerbslosen Frauen in den Arbeitsmarkt. „Arbeit vermittelt Menschen das Gefühl, gebraucht zu werden, und ist für ein gesundes Selbstwertgefühl unglaublich wichtig.“ Seit Beginn des Ukraine-Kriegs ist seiSTARK e.V. außerdem sehr aktiv in der Hilfe für Geflüchtete und betreut ca. 250 Frauen und Kinder. „Wir sind Macherinnen mit Herz. Als junges und kleines Team mit vielseitigen beruflichen Vorerfahrungen ist es unsere besondere Stärke, schnell und unbürokratisch Dinge in die Tat umzusetzen.“
Tatkräftig e.V., Verein, der Freiwilligeneinsätze in Hamburg organisiert
Seit 10 Jahren organisiert der tatkräftig e. V. in Hamburg eintägige Hilfseinsätze mit Freiwilligengruppen, die gemeinnützige Organisationen dort unterstützen, wo helfende Hände dringend benötigt werden - und informiert Interessierte in der Hansestadt über Möglichkeiten, sich freiwillig zu engagieren. Ob soziales, ökologisches oder kulturelles Projekt, im Fokus stehen Begegnungen auf Augenhöhe. Auf der Website des Vereins kann man sich für die Mitarbeit an einem Projekt melden, wie einem Kochabend für Eltern kranker Kinder oder einem Spielenachmittag mit behinderten Menschen. „Viele Freiwillige gehen mit einem neuen Blick auf das eigene Leben nach Hause. Das zeigt mir immer wieder, dass „tatkräftig“ eine gute Idee war“, sagt Miriam Schwartz, die Gründerin des Vereins. “Unsere Freiwilligengruppen und auch wir selbst sind immer wieder aufs Neue überwältigt davon, wie viel Gutes wir gemeinsam bewegen können, wenn wir als Team alle Stärken vereinen und gemeinsam anpacken"