
Wie man seine Eltern enttäuscht (und frei wird)

Wer nur die Erwartungen von Mama und Papa erfüllt, findet niemals seinen eigenen Weg. So lässt du die alte Rolle hinter dir, ohne deine Wurzeln zu kappen
"Solange ich mich an meinen Eltern abarbeite, habe ich noch nicht ins eigene Leben gefunden." Autsch. Wer fühlt sich angesprochen? Die meisten wahrscheinlich. Denn die Beziehung zu den Eltern ist nicht nur die elementarste, die das Leben zu bieten hat, sondern auch die komplizierteste. In keiner anderen sind alle Beteiligten aufgefordert, ihre Rolle früher oder später völlig neu zu definieren. Geschieht das nicht, können Kinder nicht zu selbstbestimmten Erwachsenen werden. Und wer nicht selbstbestimmt lebt, das wissen wir ja, kann auf Dauer nicht glücklich sein. Aber wie können Eltern und Kinder einander loslassen, ohne sich gegenseitig zu enttäuschen? Gar nicht, behauptet Dr. Michael Bordt (von dem auch der Satz oben stammt). Und das sei auch gut so. Denn in der Enttäuschung, so der Autor des Buchs „Die Kunst, die Eltern zu enttäuschen“, liege der Weg zur Freiheit.