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Kasia Mol-Wolf
Bild: Tina Luther

Kasia spricht Klartext: "Wir sind die Lösung"

13.11.2023
Kasia Mol-Wolf

Jeden Monat spricht EMOTION Founder & Editorial Director Kasia Mol-Wolf Klartext über ein Thema, das sie gerade bewegt. Diesmal: Das war das Motto beim EMOTION Women's Day 2023 – und ja, die zwei im Bild weiter unten sind Teil davon. Wieso unsere Verlagsgründerin darauf vertraut: Unsere Zeit ist jetzt!

Viele von uns haben harte Monate und Jahre hinter sich und die Zeiten bleiben herausfordernd, mental wie körperlich. Umso wichtiger ist, dass wir begreifen: Wir tragen alles, was wir für unseren Weg brauchen, für jede neue Herausforderung, die uns begegnet, in uns selbst. Wir sind die Lösung.

Diversity ist der Erfolgsfaktor

Vor 16 Jahren bin ich voller Überzeugung mit dem Thema Female Empowerment gestartet, als wir unser Magazin EMOTION auf den deutschen Markt gebracht haben. Und gerade mal (?!!) 16 Jahre später ist die Message endlich überall – in der Politik, in der Wirtschaft und in der Gesellschaft – angekommen: Diversity ist der Erfolgsfaktor! Wer das jetzt noch nicht begriffen hat, dem können wir nicht helfen. Studien beweisen, diverse Unternehmen sind erfolgreicher. Wir wissen, dass Entscheidungen, die aus unterschiedlichen Blickwinkeln getroffen werden, klüger sind. Und es sollte selbstverständlich sein, dass wir Frauen, die wir die Hälfte unserer Gesellschaft ausmachen, auch die gleichen Rechte haben und an entscheidenden Stellen unserer Gesellschaft, Wirtschaft und Politik gleichberechtigt vertreten sind.

Glücklich nach dem #EWD2023: Verlagschefin Kasia Mol-Wolf und unsere EWD-Chefin Julia Möhn
Glücklich nach dem #EWD2023: Verlagschefin Kasia Mol-Wolf und unsere EWD-Chefin Julia Möhn

Unsere Zeit ist jetzt! Aber wie kommen wir voran?

Trotzdem geht es nur schleppend voran. Daher haben wir uns entschlossen, mit dem Marktforschungsinstitut "mindline" eine Studie zu erstellen und einen genauen Blick darauf zu werfen, was uns Frauen davon abhält, in Führung zu gehen.

Ein Ergebnis hat mich besonders bewegt: Junge Frauen schrecken davor zurück, überhaupt Karriere machen zu wollen, weil sie keine befriedigenden Möglichkeiten sehen, Familie und Beruf zu vereinbaren. Das heißt: Das Bewusstsein über fehlende Betreuungsmöglichkeiten, über mangelnde Qualität der Betreuung und zu wenige Parttime-Führungspositionen (!) wirkt schon ganz früh auf die Karriereplanung von Frauen ein und bremst sie aus. Partner:innen und Vorgesetzte stärken die Zweifel noch: 29 Prozent der Frauen, aber vor allem auch 41 Prozent der Männer bezweifeln, Frauen können Karriere und Familie unter einen Hut bringen! Es ist also klar, dass wir noch längst nicht dort sind, wo wir hinwollen. Was mich ermutigt, ist, dass ein "weiblicher Führungsstil" – egal ob von Frauen oder von Männern praktiziert – von Mitarbeiter:innen heute eingefordert wird. Unsere Zeit ist jetzt! Aber wie kommen wir voran? Wir müssen in unserem Land endlich die Betreuungssituation sowie Themen wie Equal Pay in den Griff bekommen. Finanzielle Unabhängigkeit von Frauen ist erwiesenermaßen der größte Hebel für die Gleichberechtigung. Das würde es auch Männern ermöglichen, in Teilzeit zu gehen und mehr am Familienleben teilzuhaben.

Lasst uns lernen, neu zu denken

Wir müssen alle an unserem Mindset arbeiten und dagegen angehen, dass das klassische Rollenmodell zementiert wird. Als Unternehmenslenker:innen, als Führungskräfte, als Mutter, als Vater – und auch bei der Erziehung unserer Kinder, denn wir sind Vorbilder! Lasst uns bitte die einschränkenden Muster abstreifen, lasst uns lernen, neu zu denken und Neues auszuprobieren. Damit sich in Zukunft alle entfalten können, Frauen, Männer und die nachfolgende Generation. Ich wünsche mir, dass wir einander die Freiheit zugestehen, das Leben nach den eigenen Vorstellungen zu leben. Und ich wünsche mir das Vertrauen, dass ein neuer Weg ein guter Weg sein kann. Wir leben in einem freien Land, was ich als ein großes Geschenk empfinde. Lasst uns doch diese Freiheit endlich leben!


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