Sei es bei großen Entscheidungen oder wenn man sich verändern möchte – manchmal braucht man ein bisschen Unterstützung. Wann man die ihrer Meinung nach in einem Coaching findet, verrät Emotion-Coachin Barbara Mai.
Wenn wir vor einer Entscheidung stehen oder uns verändern möchten, sei es beruflich oder privat, stehen wir oftmals vor einem großen Berg Gefühlen. Das kann überfordernd sein. Manchmal sagen wir dann "Lieber nicht" zu einer Veränderung, obwohl wir eigentlich gerne "Ja" gesagt hätten. Aus Angst. Und versperren uns so dem normalen Lauf des Lebens, dem Panta Rei, den die ständigen Veränderungen nun mal ausmachen. Wieso ist das so? Wir sind Gewohnheitstiere, halten die Trennung von Gewohntem nur schwer aus. Psychologisch und neurologisch ist dieses Zögern nachvollziehbar. Aber oft haben wir Ängste oder negative Gefühle, die in Wahrheit völlig unbegründet sind.

Über die Coachin
Barbara Mai ist Life & Team Coach (DBCA) und die Gründerin von Mainretreat. In ihrer Tätigkeit als Coachin befasst sie sich vor allem mit den Themen Entfaltung, Neuorientierung und Veränderung – sowohl im Berufs-, als auch im Privatleben.
Wann lohnt sich ein Coaching?
In solchen Situationen, wenn wir uns bei Veränderungen oder Entscheidungen nicht ganz sicher sind, kann ein Coaching dabei helfen, diese Gefühle zu überwinden und unser Ziel mit Unterstützung zu erreichen. Im Coaching geht es darum, Ressourcen, Möglichkeiten und Stärken herauszuarbeiten. Denn oft werden die vergessen, wenn man sich sorgt oder Angst hat. Durch bestimmte Techniken kann man es in einem Coaching schaffen, die eigenen Stärken wieder anzuerkennen und anzunehmen. Dadurch können wir mit neuer Kraft unser Ziel oder unseren Traum verfolgen. Ich nenne das gerne "das Projekt unseres Lebens", denn im Coaching stößt man in vielen Fällen auch auf Schmerzen, Ängste und Schamgefühle. Wenn man es schafft, sie zu überwinden, kann das ein völlig neuer Anfang im Projekt Leben werden. Weil man vielleicht plötzlich erkennt, was der eigene Purpose ist.
Vom Haben, Tun und Sein
Viele Menschen, die sich für ein Coaching entscheiden, suchen genau danach. Nach ihrem wahren Sein, nach dem, was oder wer sie wirklich sind. Sie suchen nach ihrer Sinnhaftigkeit und Freude in ihrem Tun und nach Dingen, denen sie Bedeutung für das Haben geben. Unsere Gesellschaft ist allerdings immer noch in vielen Bereichen so aufgebaut, dass wir im umgekehrten Sinn ausgerichtet sind: Zuerst wollen wir haben, dann tun – und das Sein kommt zum Schluss.
Zum ersten Mal hatte ich diese Erkenntnis vor zehn Jahren im Retreat "Ser, Hacer, Tener" in einem Kloster in Mexico. Und bis heute gibt sie mir in meinem Sein Sinn und Freude. Deshalb ist meine Mission, Menschen in ihren Veränderungsprozessen zu begleiten. Ob man davon profitieren kann, hängt ganz davon ab, was man erreichen möchte, worauf man seinen Blick richtet. Auf das Haben, auf das Tun oder auf das Sein? Es hilft, sich zu fragen: "Wer bin ich durch meine Entscheidungen und wer wäre ich gern?"
Lohnt sich also ein Coaching? Ist es lohnenswert, zu prüfen, ob die eigenen Ängste berechtigt sind? Zu schauen, was passiert, wenn man Entscheidungen endlich trifft, die so lange in einem schlummern? Wenn man seine Position nach dem Sein ausrichtet und endlich "Ja" zu sich sagt? In der Entscheidung liegt das Ziel. Und ein Coaching unterstützt hier agil und Schritt für Schritt, in die Veränderung zu surfen. Mit Neugierde, Vertrauen und Liebe.
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