Gute Menschen erkennt man daran, wie sie mit anderen Menschen umgehen. Diese Frauen begegnen bedürftigen Menschen mit Respekt und Hilfsbereitschaft. Deshalb sind sie nominiert.
Im vergangenen Jahr haben sich Menschen auf bemerkenswerte Weise für Flüchtlinge eingesetzt. Soziales Engagement wird wieder richtig groß geschrieben und das ist gut so. Aber es sind nicht nur Flüchtlinge, die Hilfe benötigen. Menschen kämpfen gegen Armut, Arbeitslosigkeit, gegen Krankheiten und Einsamkeit. Wie gut, dass es Frauen gibt, die sich unermüdlich für den guten Zweck einsetzen. Susanne Rumbler, Präsidentin von Shiseido Deutschland, sagt: „Es ist wichtig, sozialen Werten in dieser schnelllebigen und erfolgsorientierten Welt einen hohen Stellenwert einzuräumen.“ Shiseido ist deshalb unser Partner in der Kategorie „Soziale Werte“. Das Unternehmen macht sich für berufstätige Frauen, gute Arbeitsbedingungen und Menschenrechte stark. In dieser Kategorie wünschen wir uns Frauen mit nachhaltigen Ideen, die Menschen neue Chancen eröffnen. Frauen, die Schwachen eine Stimme verleihen. Mutige Frauen voller Energie, die uns inspirieren und die Taten, nicht Worte sprechen lassen.
Hier stellen wir all unsere Kandidatinnen in der Kategorie "Soziale Werte" vor.
Sophie Bach, 48
Grafikdesignerin und Gründerin
Im Restaurant einen Euro zusätzlich bezahlen und damit einen Euro direkt und ohne Abzüge an Bedürftige spenden. Die Idee ist so einfach wie effektiv. Weder für den Gast, noch den Gastronom fällt dabei zusätzlicher Arbeitsaufwand an. Bach hat das Konzept in London kennengelernt und war begeistert: Sie beschloss: "Wenn es noch kein anderer tut, dann setzen wir das um." Die Grafikdesignerin kümmerte sich um die gesamte Organisation und Optik. Ihr Mann stand ihr helfend zu Seite. Im Winter 2015/16 kamen so 20.000 Euro für Hamburger Obdachlose zusammen. www.hilfmahl.de
Bild: Anette Ernst
Ann-Kathrin Carstensen, 37
Gründerin eines Accessoire-Labels
Ann-Kathrin Carstensen engagiert für ihr Accessoire-Label "Rita in Palma" türkische Frauen mit besonderen handwerklichen Fähigkeiten. Früher oft langzeitarbeitslos, stellen sie heute High Fashion her. Sie beziehen ein faires Gehalt, finden sozialen Anschluss und erfahren echte Wertschätzung für ihre Arbeit. "Die Frauen haben ganz neue Perspektiven. " Carstensen etablierte 2012 auch Ritas Häkelclub e.V. Er unterstützt die MItarbeiterinnen in jeglicher Hinsicht, etwa mit Deutschkursen. www.rita-in-palma.com
Bild: Gordon Welters
Andrea Durant, 38
Ehrenamtliche im "Kinderprogramm Erstaufnahmen"
"Alle Kinder sollen glücklich aufwachsen. Sie verdienen eine gesunde Zukunft." Das ist die Überzeugung der Hamburgerin Andrea Durant. Sie koordiniert die mobilen Einsätze des "Kinderprogramm Erstaufnahmen". Das ist noch anspruchsvoller als 2015, denn es gibt weniger Freiwillige, die neuen Lager sind ab vom Schuss und müssen oft ohne nachbarschaftliche Hilfe auskommen. Mit einer mobilen Kinderdisco besuchen sie regelmäßig alle zehn Unterkünfte, entlasten die Eltern und verteilen Obst. Das nächste Projekt? Eine mobile Zahnschule. www.kinderprogramm-erstaufnahmen.de
Bild: Dennis Durant
Jennifer Arndt-Lind, 40
Gründerin von "mapapu"
Jennifer Arndt-Linds kleine Firma stellt „mapapus“ (MAma-PApa-PUppen-Tiere) her, Kuscheltiere, die aus den Lieblingsshirts der Eltern zusammengenäht werden. Ursprünglich entstand die Idee aus der Patchwork-Situation der eigenen Familie. Ihre Kinder, die zwischen den Eltern pendeln, sollten etwas bekommen, das Mama und Papa gleichermaßen in sich trägt. Mittlerweile finden die mapapus hauptsächlich Anwendung in der Trauerarbeit, weil sie helfen, den Schmerz von Kindern und Erwachsenen nach dem Tod eines nahestehenden Menschen zu lindern. „Hinter jedem mapapu steckt eine ganz eigene Lebensgeschichte“, sagt Jennifer Arndt-Lind. „Sie erzählen vom Leben, vom Sterben, vor allem aber von der Liebe. Und diese Liebe ist mein Ansporn.“ www.mapapu.de
Bild: Ulla Deventer
Birgit Müller, 59
Chefredakteurin und Mitbegründerin der Hamburger Straßenzeitung "Hinz & Kunzt"
Müller setzt sich seit 1993 mit ihrer Zeitung unermüdlich dafür ein, dass Obdachlose und benachteiligte Menschen eine Stimme bekommen. Das Magazin will Missstände aufdecken, dabei aber konstruktiv sein und Verbesserungsvorschläge machen. Auch für andere Projekte setzt Müller sich ein, z. B. um mehr Wohnraum zu schaffen. "Ich hatte immer eine Chance und möchte dazu beitragen, dass andere sie auch bekommen." Im Januar 2016 wurde ihr das Bundesverdienstkreuz verliehen. www.hinzundkunzt.de
Bild: Annette Woywode
Dagmar Hirche, 59
Gründungsmitglied und Vorstandsvorsitzende des Vereins "Wege aus der Einsamkeit"
Dagmar Hirche hilft älteren Menschen, den Anschluss an die moderne Technik und das Internet zu behalten. Sie ist Gründungsmitglied und Vorstandsvorsitzende des Vereins „Wege aus der Einsamkeit e.V.“ „Wir wollen zeigen, dass man nie zu alt ist, um Neues zu lernen, es braucht nur etwas Mut und das richtige Angebot.“ Das bekommen Senioren durch die Kurse und Aktionen des Vereins, z. B. Smartphone-Kurse und Senioren-Flashmobs. Die Gesprächsrunden (mit ungefähr sechs Teilnehmern) werden sehr gut angenommen und so ist der Verein mittlerweile dabei, sein Angebot zu vergrößern. www.wegeausdereinsamkeit.de
Bild: Kolja von der Lippe
Edith Grünseis-Pacher, 49
Gründerin und Vorsitzende der Initiative Club Mobil
"Geht nicht - gibt's nicht!" Dieser Satz ist bezeichnend für die Arbeit, die Edith Grünseis-Pacher seit Jahren tut: scheinbar nicht realisierbare Sachen realisierbar machen. Mit ihrem Club Mobil setzt sie sich dafür ein, dass Menschen mit körperlichen Handicaps ihren Führerschein erwerben, Trainings absolvieren können oder Hilfe beim Umbau ihres Fahrzeugs bekommen. Sie selbst - querschnittsgelähmt seit einem Unfall 1989 - besitzt nicht nur den Führerschein Klasse B, sondern auch mehrere LKW-Führerscheine, als weltweit erster Mensch mit Handicap. bestätigt in dem, was sie tut, fühlt Grünseis-Pacher sich immer, wenn Personen aufgrund ihrer Initiative wieder einen Führerschein in den Händen halten. "Es gibt wirklich nichts Schöneres, als zum Glück der anderen ein klein wenig beizutragen!" www.clubmobil.at
Bild: Markus Rambossek
Ekaterina Karabasheva, 26
Gründerin und Geschäftsführerin von Jourvie (App)
Eine Essstörung ist eine ernste Krankheit – damit umzugehen ist schwer, für den Erkrankten selbst, aber auch für sein Umfeld. Die App „Jourvie“ hilft Menschen, die an einer Essstörung leiden. Durch Essprotokolle und Tipps für schwierige Situationen kann sie den Therapieprozess unterstützen. Karabasheva litt früher selbst an einer Essstörung. Die Papierprotokolle, die sie täglich führen musste, waren ihr unangenehm und außerdem unpraktisch, so dass sie auf die Idee mit der App kam. Das Smartphone hat man immer dabei, so kann schnell und diskret das Essprotokoll ausgefüllt und direkt an den Therapeuten übermittelt werden. Karabasheva kämpft damit auch für eine größere Beachtung der Thematik in der Öffentlichkeit. „Das positive Feedback unserer Nutzer verstärkt meine Überzeugung, dass wir auf dem richtigen Weg sind und so zu einer Veränderung beitragen.“ Und ihrer Vision – eine Welt ohne Essstörungen – ein kleines Stück näher kommen. www.jourvie.com
Bild: Privat
Sema Gedik, 26
Master-Studentin und Fashiondesigner/Creative Director von "Auf Augenhöhe"
Sema Gedik macht Mode für kleinwüchsige Menschen. Bisher wurden die von der Modeindustrie beständig ignoriert. “Da Mode immer Ausdruck von Individualität und gesellschaftlicher Zugehörigkeit ist, sind kleinwüchsige Menschen hier klar benachteiligt“ findet Gedik. Neben dem Entwerfen der Kleidung ist es ihr Ziel, eine internationale Maßtabelle und konfektionierte Schnittkonstruktionen zu entwickeln. Im Rahmen des Studiums an der HTW Berlin konnte sie ihre Kollektion schon auf der Fashionweek Berlin präsentieren – immerhin ist sie europaweit die Erste, die Mode für Kleinwüchsige entwirft. „Auf Augenhöhe“, so der Name ihres Projekts, soll dazu beitragen, dass die Akzeptanz der Normalwüchsigen gegenüber kleinwüchsigen Menschen wächst, aber auch das Verständnis der Kleinwüchsigen (gegenüber Mode) für sich selbst.
Bild: Valerie Diedenhofen
Kristina Sassenscheidt, 38
Kulturmanagerin und Mit-Initiatorin des Portals leerstandsmelder.de
In Großstädten wird Wohnraum immer knapper und teurer. Dabei gibt es viel ungenutzten Leerstand. Kristina Sassenscheidt wollte etwas dagegen tun und gründete gemeinsam mit Gleichgesinnten das Portal leerstandsmelder.de. Auf dieser Webseite kann jeder leerstehende Wohnungen eintragen und somit auf sie aufmerksam machen. Außerdem können Ideen über Nutzungsmöglichkeiten ausgetauscht werden. So kommt es immer wieder zu Erfolgserlebnissen: „Wenn ein Leerstand wieder in Nutzung kommt oder Menschen zu Aktionen inspiriert werden, ist das ein schöner Erfolg für alle, die den Melder unterstützen“, sagt Kristina Sassenscheidt. www.leerstandsmelder.de
Bild: Olaf Ballnuss
Maxie Matthiessen, 31 (links) und Julie Weigaard-Kjӕr, 35
Gründerinnen und Geschäftsführerinnen von Ruby Cup
Ruby Cups sind Menstruationstassen, die Mädchen und Frauen statt Tampons oder Binden benutzen können. Sie sind umweltfreundlich, günstig, gesund für den Körper und auch noch sozial. Denn durch das „Buy 1- Give 1-Modell gibt das Unternehmen für jeden verkauften Ruby Cup einen an ein Mädchen in Kenia und ermöglicht ihm so den regelmäßigen Schulbesuch. Ruby Cup wurde 2011 von Maxie Matthiessen und Julie Weigaard-Kjaer in Dänemark gegründet, heute arbeiten sie in Berlin und Nairobi. Die beiden haben sich zum Ziel gesetzt, Frauenhygiene weltweit zu verbessern. „Wir sind davon überzeugt, dass alle Frauen nur das Beste verdienen“ sagen die Gründerinnen. www.ruby-cup.com
Bild: Jochen Tan
Christine Fuchs, 53
Gründerin und Inhaberin der Räuchermanufaktur LAB.DANUM
Etwas riskieren wird belohnt – diese Erfahrung machte Christine Fuchs, als sie nach Jahren im sicheren Angestelltenverhältnis den Schritt in die Selbstständigkeit wagte. Seit 2007 betreibt sie die Räuchermanufaktur LAB.DANUM und wird dabei tatkräftig von Menschen mit psychischen Erkrankungen unterstützt. Ihre Mitarbeiter aus den gemeinnützigen Werk-und Wohnstätten ihrer Heimatstadt Magstadt durchlaufen einen 2-jährigen Wiedereingliederungsprozess bei LAB.DANUM. Sie sind beim Abfüllen der Räuchermischungen, beim Herstellen von Holzkisten zur Auslieferung sowie beim Kommissionieren und Verpacken beschäftigt. Glücklich ist Fuchs vor allem, weil durch ihre vielen wunderbaren Helfer die Manufaktur gut läuft und sie genau das tun kann, was ihr entspricht! www.labdanum.de
Bild: Andrea Maucher
Sabine Howe, 53
Dokumentarfilmerin und ehrenamtlicher Vormund
“Ich finde mich nicht damit ab, dass es Probleme gibt. Es gibt nur Lösungen!” Diese Haltung brachte Sabine Howe dazu, sich ehrenamtlich zu engagieren. Die Dokumentarfilmerin übernahm die Vormundschaft für zwei afghanische Jungen im Teenageralter. Von ihren eigenen Kindern weiß Howe, wie schwer es junge Männer in der Pubertät oft haben. Häufig wüssten sie nicht, wo ihr Platz ist und müssten sich noch zurechtfinden. Howe möchte ihnen Halt und Orientierung geben. Mit Erfolg: Die anfängliche Skepsis ihrer Jungs ist gewichen, mittlerweile vertrauen sie sich ihr sogar an.
Bild: Florian Borkenhagen
Hannelore Lay, 66
Vorstandsvorsitzende „Stiftung Kinderjahre“
Ein Schulfach „Glück“ auf dem Stundenplan? Hannelore Lay macht es mit ihrer „Stiftung Kinderjahre – Chancen für alle Kinder“ möglich. Um die Vermittlung von Werten wie Selbstachtung oder soziale Verantwortung soll es darin gehen. „Unsere Gesellschaft kann es sich nicht leisten, auch nur ein Kind links liegen zu lassen“, sagt Hannelore Lay. Seit 2004 setzt sie sich unermüdlich mit ihrer Stiftung dafür ein, dass Kunstprojekte, Leseförderung und Ferienaktionen für Kinder aus sozialen Brennpunkten realisiert werden. Sie selbst findet Glück im direkten Kontakt mit Kindern, wenn sie ihr Vertrauen schenken oder kleine Geheimnisse verraten. www.stiftung-kinderjahre.de
Bild: Werner Emmerich
Anne Strapatsas, 29 und Ardiana Wagner, 22
Gründerinnen der Hilfsorganisation “Al Salam”
Al salam bedeutet auf arabisch 'Frieden'. Genau das war es, was Anne Strapatsas sich sehnlichst wünschte, als sie die Situation von Flüchtlingen in Jordanien sah. Die junge Medizinstudentin war zusammen mit den Flying Doctors of America in das Land gereist und half in einem der größten Flüchtlingslager. Zurückgekehrt, traf ihr Engagement auf großes Interesse und sie gründete zusammen mit ihrer Kommilitonin Ardiana Wagner im Sommer 2015 „Al salam“. Die Hilfsinitiative möchte vor allem finanzielle Mittel zur Verfügung stellen, um in Jordanien Hilfsgüter zu kaufen. So verkaufen die jungen Frauen sogenannte Box-Patenschaften, mit nur 15 Euro kann ein Baby einen Monat lang mit Windeln versorgt werden, für 40 Euro kann man einem Kind Material für ein ganzes Schuljahr besorgen. Die jungen Frauen wollen sich positionieren, Stellung beziehen: „Weil wir der Überzeugung sind, dass es nicht genug ist, sich verbal gegen Krieg auszusprechen", sagen sie unisono, "sondern wir aktiv für Frieden einstehen wollen."
Bild: Katharina Tietz
Miriam Schwartz, 32
Gründerin und Vorstandsvorsitzende von „tatkräftig e.V.“
Miriam Schwartz weiß, dass sie allein nicht die Welt retten kann. Aber mit ihrem Verein "tatkräftig" macht sie zumindest Hamburg ein kleines Stück lebenswerter. „tatkräftig – e.V.“ informiert Interessierte in der Hansestadt über Möglichkeiten, sich freiwillig zu engagieren. Auf der Website des Vereins kann man sich für die Mitarbeit an einem Projekt melden, wie einem Kochabend für Eltern kranker Kinder oder einem Spielenachmittag mit behinderten Menschen. Wenn man zu dritt ist, kann man auch selbst ein Projekt anmelden. Besondere Momente erlebt Schwartz, wenn Menschen mit und ohne Behinderung aufeinandertreffen und daraus eine tolle Gruppe entsteht. „Viele Freiwillige gehen mit einem neuen Blick auf das eigene Leben nach Hause“ , sagt Miriam Schwartz, „das zeigt mir immer wieder, dass „tatkräftig“ eine gute Idee war.“ www.tatkraeftig.org
Bild: Mario Chavarria
Katrin Elsemann, 34, Susanne Wilm, 42, Maja Hebel, 39 und Catherine Daraspe, 36
Initiatorinnen des Hotel Utopia (Prinzip Heimat e.V.)
Eine Utopie ist die Hotelidee vom „Prinzip Heimat“ glücklicherweise nicht, sondern auf dem besten Weg zur Verwirklichung. Inspiriert von einem Wiener Hotel, kamen die vier Initiatorinnen auf die Idee zu ihrem „Hotel Utopia“ in Berlin. Dort sollen Berlin-Besucher auf Menschen aus aller Welt treffen. Geflüchtete Menschen werden zu Gastgebern – und rücken so vom Rand in die Mitte unserer Gesellschaft. Die Eröffnung des Hotels ist für Anfang 2017 geplant – mit „Prinzip Heimat“ arbeiten die vier Frauen an der Realisierung. „Ich wünsche mir, dass Menschen unabhängig von ihrem Alter, ihrer Herkunft oder ihrer Weltanschauung in Deutschland respektiert werden und die gleichen Chancen bekommen, ein selbstbestimmtes Leben zu führen“, sagt Maja Hebel, eine der Initiatorinnen von Prinzip Heimat. www.prinzipheimat.org
Bild: PR
Barbara Amrhein-Krug, 55
1. Vorsitzende "Wunsch am Horizont e.V."
„Noch einmal nach Holland ans Meer oder ein letztes Mal in die Alpen“ - ganz unterschiedlich können die Wünsche von Menschen sein, die wissen, dass sie sterben werden. Barbara Amrhein-Krug hat es sich mit ihrem Verein „Wunsch am Horizont“ zum Ziel gesetzt, diesen Menschen und ihren Familien bei der Umsetzung eines solchen „letzten Wunsches“ zu helfen. „Mein Ansporn ist es, Menschen zu unterstützen, damit sie glücklich und zufrieden leben und auch sterben können.“ Glück empfindet Amrhein-Krug, wenn sie in die strahlenden Augen eines Menschen schauen darf, dessen Herzenswunsch erfüllt werden konnte. www.wunsch-am-horizont.de
Bild: Timo Raab
Déborah Rosenkranz, 33
Mitinitiatorin und Vorstand „Power2be Bethanien”, Mitglied Stiftungsrat „Impact“
Das “Power2be Bethanien” ist eine Zürcher Einrichtung für junge Frauen, die an Essstörungen leiden. Besonders ist, dass die Frauen ganz normal ihrem Alltag in der Schule oder im Beruf nachgehen und nur zwischen 16 Uhr abends und 9 Uhr morgens betreut werden. Mitinitiatorin Déborah Rosenkranz litt in ihrer Jugend selbst an einer Essstörung. “Mein Traum war es, einen Ort zu schaffen, an dem diesen Frauen professionell und liebevoll geholfen wird, wo sie neue Kraft und Hoffnung schöpfen können” erzählt die engagierte Frau, die auch Sängerin ist. Außerdem gründete sie die Stiftung „Impact Bethanien“ mit, um junge Menschen, die im „Power2be“ behandelt werden, finanziell zu unterstützen. www.bethanien.ch/power2be-bethanien | www.bethanien.ch/stiftung-impact
Bild: Peter Eichler
Susanne Preiss, 48
Auszeitcoach, Mitbegründerin und 1. Vorsitzende des Projekts „Almaawiya“
Susanne Preiss hat vier Kinder, die alle eine gute Bildung genießen. Überall auf der Welt gibt es jedoch Kinder, die dieses Privileg nicht haben. Deshalb gründete sie mit Freunden das Projekt „Almaawiya“, das finanzielle Mittel sammelt, um Kindern auf der Insel Lamu in Kenia den Schulbesuch zu ermöglichen. Momentan gibt es dort eine Vorschule und eine Grundschule, geplant sind eine weiterführende Schule und eine Schule für Berufsausbildung. „Wenn wir Menschen langfristig und nachhaltig helfen wollen, aus der Armut herauszukommen, dann geschieht das am besten durch gute Bildung“, sagt Susanne Preiss. Glücklich ist sie, wenn sie die Dankbarkeit der Kinder sieht, die durch ihre Hilfe zu Schule gehen können und wenn sie das Gefühl hat, etwas zu tun, was für ein paar Menschen auf dieser Welt tatsächlich einen Unterschied macht. www.almaawiya.org
Bild: Andreas Lehmann
Katja Urbatsch, 37
Gründerin und Geschäftsführerin ArbeiterKind.de
Zehn gute Gründe - so viele gibt es mindestens, um ein Studium zu beginnen. Die hat Katja Urbatsch auf ArbeiterKind.de aufgezählt. Sie war selbst ein „Arbeiterkind“, machte als erste in ihrer Familie Abitur und studierte. „Ich möchte Schülern aus Familien, in denen noch niemand studiert hat, Mut machen und sie auf ihrem Weg zum Studium und durch das Studium hindurch unterstützen“, erzählt Urbatsch. Dabei unterstützen sie heute die Studierenden und Absolventen der ersten ArbeiterKind.de-Generation. www.arbeiterkind.de
Bild: Nadine Wojcik
Hannah Klose, 25
Senior Trainerin bei Rock your Life!
„Mich bewegen Menschen!“ sagt Hannah Klose. „Junge Menschen, denen ich mitgeben kann, wie man offen und ehrlich, mutig und entschlossen seinen Weg geht.“ Die 25-jährige Marketing-Managerin engagiert sich bei Rock Your Life!. Die gemeinnützige Firma begleitet Schüler aus sozial, wirtschaftlich oder familiär benachteiligten Verhältnissen auf dem Weg in den Beruf oder auf die weiterführende Schule. Dies geschieht durch ein zweijähriges Mentoring-Programm, in dem die Jugendlichen mit einem Mentoren zusammenarbeiten. Die Schüler sollen anschließend ihre Zukunft selbstbewusst und eigenverantwortlich gestalten. „Die Mentees und Mentoren ROCKEN jedes Training und meistern ihre Herausforderungen zusammen“, sagt Klose. „Die Verbundenheit und Stärke des gegenseitigen Unterstützens ist bezaubernd mitzuerleben!“ www.rockyourlife.de
Bild: Mantro GmbH
Amina Rausch, 33
Sachbearbeiterin Airbus Group, Gründerin des Vereins „Wokka“
Als Amina Rausch zwölf war, wurde sie zwangsverheiratet. Heute hat die 33-Jährige zwei erwachsene Kinder. Inzwischen lebt die gebürtige Kamerunerin in Deutschland und tut mit ihrem Verein Wokka alles dafür, dass Kinder in ihrer Heimat die Chance auf ein besseres Leben bekommen. „Eine gute Schulbildung ermöglicht es jungen Menschen ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen“, sagt sie. Als sie das erste Mal von Deutschland zurück nach Kamerun flog, fand sie in ihrem Dorf nur eine provisorisch eingerichtete Schule vor. Sie begann, das Dorf mit Sachspenden zu unterstützen, und stieß dabei auf ein weiteres Problem: Viele der Kinder, die zu Hause geboren werden, werden nicht angemeldet. Aber nur, wer eine gültige Geburtsurkunde besitzt, kann eine weiterführende Schule besuchen. Deshalb setzt Rausch sich für die Geburtenregistrierung ein und sucht jetzt auch nach Möglichkeiten, die „Kinderehen“ einzudämmen, die dort immer noch zum Alltag gehören.
Bild: Dieter Koebl
Ingrid Blumenthal, 59
Geschäftsführerin von ALIUD PHARMA und ehrenamtlich engagiert
„Ich habe aufgrund meiner Position die Möglichkeit, Einfluss zu nehmen und zu unterstützen“, sagt Ingrid Blumenthal. „Deshalb empfinde ich es als Selbstverständlichkeit, Hilfe zu ermöglichen.“ Blumenthal ist Geschäftsführerin des Pharmaunternehmens ALIUD PHARMA und engagiert sich daneben sozial. Vergangenes Jahr besuchte sie ein Hilfsprojekt in Nepal; kurz bevor das große Erdbeben am 25. April 2015 alles in der Region zerstörte. Blumenthal kümmerte sich um finanzielle Unterstützung für den Wiederaufbau und organisierte wichtige Medikamente wie Antibiotika und Schmerzmittel für die Katastrophenregion. Mit ihrer ehrenamtlichen Arbeit will sie dazu beitragen, dass 50 Familien ein Dach über den Kopf bekommen, und sie unterstützt den Aufbau einer Schule. Denn dort würden Kinder, so Blumenthal, das Wichtigste überhaupt bekommen: „Bildung, die es ihnen ermöglicht, ihre Zukunft selbst zu gestalten.“
Bild: deLuxe photostudio
Anja Bonelli, 36
Senior Product Managerin und ehrenamtliche Helferin
Anja Bonelli ist rund um die Uhr für Flüchtlinge im Einsatz. Neben ihrer Tätigkeit als Produktmanagerin arbeitet sie für zwei Vereine in München ehrenamtlich. Sie sucht Rollstühle, verteilt Großspenden, kleidet Flüchtlinge ein – organisiert alles, was benötigt wird. Doch auch darüber hinaus engagiert sich Bonelli. „Als Volunteer war ich mehrere Wochen auf der griechischen Insel Kos“, erzählt sie. „Ich erlebte dort die schlimmsten Momente meines Lebens, aber auch die hoffnungsvollsten.“ Wie der Moment, als ein vermisstes Boot endlich am Horizont auftauchte, alle 15 Insassen gesund und sogar trocken. Doch damit noch nicht genug: Bonelli organisiert Veranstaltungen, Fotoausstellungen und Projekte, vernetzt Initiativen und Vereine in Deutschland, in Europa und in der Türkei. Die Kraft, so viel Gutes zu tun, schöpft Bonelli bei ihrer Familie, die ihr den Rücken freihält und, wenn nötig, sogar mitmacht.
Bild: Michael Beck
Sandra Gräfin Bernadotte, 39
Geschäftsführende Vorsitzende des Vereins „Gärtnern für alle“ auf der Insel Mainau
Die ausgebildete Sozialpädagogin verbindet ihren Beruf mit der besonderen Heimat: „Gärtnern für alle e.V.“ bereitet im Bereich Pro Integration Jugendliche mit Förderbedarf auf ein Ausbildungsverhältnis oder einen Arbeitsplatz vor. Die jungen Menschen arbeiten im Garten sowie im "Café Vergissmeinnicht" des Vereins mit, der seinen Sitz auf der Insel im Bodensee hat. Sie werden somit in einem geschützten Rahmen an die Arbeitswelt herangeführt, gewinnnen an Selbstvertrauen und lernen so ihre Stärken kennen. Die Jugendlichen lernen den Umgang mit Gästen, sind außerdem in alle Stufen, von der Produktion bis zum Verkauf der Produkte, im Café eingebunden. Und jedes Mal, wenn ein ehemaliger Projektteilnehmer die Insel besucht und von seiner Ausbildung erzählt, die er durch das Team beginnen konnte, ist Gräfin Bernadotte glücklich: „Ich habe mich aus Überzeugung für meinen Beruf entschieden und finde es toll, Jugendliche mit Förderbedarf auf dem Weg ins Berufsleben zu unterstützen.“ www.gaertnern-fuer-alle.de
Bild: Insel Mainau/Peter Allgaier
Tanja Köhler, 47
Selbstständig und ehrenamtlich für „Schwabenspeaker“ und „JuFaM“ tätig
„Ich bin nicht nur verantwortlich für das, was ich tue. Sondern auch für das, was ich nicht tue!“ Nach diesem Motto lebt und arbeitet Tanja Köhler. Als Selbstständige berät sie Unternehmen, führt Trainings durch, hält Vorträge. Und engagiert sich ehrenamtlich. Zwei Projekte liegen ihr besonders am Herzen: Für „Schwabenspeaker“ stehen sieben Vortragsredner zweimal jährlich für eine gute Sache auf der Bühne wie die ProKids Stiftung oder ein Reittherapiezentrum. Für „JuFaM“ (Junge Freunde für andere Menschen) bildet sie Jugendliche aus, die ehrenamtlich Bewohner in Alten- und Behinderteneinrichtungen treffen und Lebensfreude schenken. „Ich bin wie elektrisiert, wenn ich sehe, wie ein kleiner Impuls viele Menschen erreicht und dazu bewegt, sich zu engagieren“, sagt Tanja Köhler. „Ich bin einfach nur dankbar, dass ich solche Projekte machen kann.“ www.7-schwaben-speaker.de | www.jufam.de
Bild: Thomas Weber
Nicole Pawelke, 40
Geschäftsführerin „Traumfabrik – Showtheater der Phantasie“
Einfach mal staunen, lachen, träumen und dabei alles andere vergessen. Das macht die Traumfabrik möglich – als besonderes Varieté-Theater, bei dem Nicole Pawelke als Geschäftsführerin die Fäden in der Hand hat. Bei den jährlich acht Veranstaltungen ist sie neben Produktionsleitung auch Abend-Regie und Inspizient. Ihre Show, die ganz ohne Worte auskommt, ist ein toller Kommunikator für Menschen, deren Deutsch noch nicht so gut ist, deshalb werden zu den Vorstellungen auch immer Flüchtlinge und Bedürftige eingeladen. Gleiches gilt auch für das Workshop-Festival mit seinen vielen Kursen im künstlerisch-akrobatischen Bereich. „Es ist wunderbar, für etwas zu arbeiten, bei dem sich so viele Menschen friedlich treffen und mit einem Lächeln nach Hause gehen,“ resümiert Pawelke, „und dafür bekommen wir auch noch Applaus!“ www.traumfabrik.de
Bild: Gert Krautbauer
Mareike Geiling, 29
Mit-Gründerin und Projektleiterin von „Flüchtlinge Willkommen“
Alles begann damit, dass ein obdachloser Flüchtling aus Mali in Mareike Geilings Zimmer eingezogen ist, als sie beruflich ins Ausland ging. So kamen Geiling und Mitbewohner (und Co-Founder) Jonas Kakoschke auf die Idee zu „Flüchtlinge Willkommen“, eine Plattform die private Unterkünfte für geflüchtete Menschen organisiert. Denn viele Menschen haben noch ein ungenutztes Zimmer, egal ob WG, Familien, Alleinerziehende oder ältere Menschen. Seit dem Start 2014 ist „Flüchtlinge Willkommen“ in 10 europäischen Ländern und Kanada online. Dieser Erfolg motiviert Mareike Geiling. „Es ist toll, wie viele Menschen bereit sind, ein Zeichen zu setzten und alles zu tun, um geflüchteten Menschen ein würdiges Ankommen zu ermöglichen.“ www.fluechtlinge-willkommen.de
Bild: Shooresh Fezoni
Marion Kracht, 53
Schauspielerin, in vielen Projekten ehrenamtlich engagiert
Seit vielen Jahren engagiert sich Marion Kracht sozial: egal ob im Flüchtlingsheim, bei der Essensausgabe der Berliner Tafel oder beim Packen von 55.000 Bio-Brotboxen. „Meine Mutter hat mir vermittelt, dass man sich für die einsetzen soll, denen es nicht so gut geht“, sagt die Schauspielerin. Sie möchte bedürftigen Menschen, gerade auch Frauen und Kindern, helfen. Für PLAN International reiste sie viele Male ins Ausland, 2014 besuchte sie ihr Patenkind Orn in Kambodscha. „Gerade bei meinen Reisen in Projektgebiete sehe ich, wie furchtbar es um die Situation von Frauen in vielen Ländern immer noch steht – und damit auch meist für deren Kinder. Daran muss man etwas ändern“, sagt Kracht. Aber durch ihre Patenschaft sieht sie, wie viel man bewegen kann und das zu sehen, ist ein Geschenk.
Bild: Dirk Bartling
Eva Pietrowski, 63
Tanz- und Yogapädagogin, gründete das Projekt “Tanzend Grenzen überwinden”
Ob Senior, Kindergartenkind oder Mensch mit Behinderung: Eva Pietrowski bringt sie alle zum Tanzen. In ihrem Projekt „Tanzend Grenzen überwinden“ darf jeder mitmachen, mit oder ohne tänzerische Vorkenntnisse. Zunächst erarbeitete Pietrowski in verschiedenen Gruppen erste Tanzschritte und Bewegungsabläufe und führte dann alle Teilnehmer zusammen. Im letzten Oktober wurde das Projekt mit großem Erfolg uraufgeführt. „Ich möchte mit meinem Projekt zu mehr Verständnis, sowie Akzeptanz und einem wertschätzenden Miteinander in der Gesellschaft beitragen“, sagt Pietrowski. „Es ist wunderbar, die tiefe Verbundenheit und Wertschätzung der Teilnehmer untereinander bei den Proben zu sehen.“ tanzend-grenzen-ueberwinden.jimdo.com/projekt/
Bild: Privat
Claudia Stöckl (li.), 49 und Marlies Steinbach, 58
Vorsitzende des Vereins „Zukunft für Kinder – ZUKI“
Fragt man Marlies Steinbach, wie viele Kinder sie hat, dann antwortet sie: „Eine Tochter und zwei Söhne in Österreich – und 1000 Kinder in Indien!“ Die Österreicherin setzt sich zusammen mit Claudia Stöckl bei „Zukunft für Kinder-ZUKI“ für Straßenkinder in Indien ein. In Kalkutta hausen Kinder oft nur in einem Karton auf dem Gehsteig und werden zur Kinderarbeit oder Prostitution gezwungen. ZUKI vermittelt Patenschaften für diese Kinder. „Durch die Geborgenheit eines Heimes, drei Mahlzeiten am Tag und die Möglichkeit des Schulbesuchs werden aus Slum-Kids begeisterte und interessierte Schüler, die ihre Talente entdecken und entfalten können“, sagt Claudia Stöckl. „Es ist wunderbar, diese Transformation mitzubekommen und ihnen zu einem neuen Leben zu verhelfen.“ www.zuki-zukunftfuerkinder.at
Bild: Suzy Stöckl
Hier finden Sie die nominierten Frauen für die Kategorie "Frauen in Führung" und hier geben Sie Ihre Stimme für die "Zukunftsmacherin" ab.