Brrrr, ist das plötzlich kalt geworden. Diese 7 ungewöhnlichen Tipps aus dem Ayurveda zeigen, wie ihr euch warm halten könnt.
1. Entfache dein Atemfeuer

Die Feueratmung (Kapalabhati) ist eine aktivierende Atemtechnik aus dem Yoga, der eine stark anregende und reinigende Wirkung auf Körper und Geist nachgesagt wird. Vor allem soll sie für einen klaren Kopf und eine bessere Verdauung sorgen. Gleichzeitig erzeugt sie aber auch einen wärmenden Effekte, indem sie die Durchblutung im gesamten Körper anregt und viel frischen Sauerstoff ins Blut transportiert.
Und so geht die Feueratmung:
- Setze dich aufrecht hin, am besten im Schneidersitz.
- Atme durch die Nase ein und aus, drücke den Bauch beim Einatmen nach außen und ziehe den Bauch beim Ausatmen ein.
- Die Atmung wird laut und schnell, wenn du das Atemtempo erhöhst.
- Setze die Übung für mindestens 30 Sekunden fort.
- Spüre nach und nimm die wohltuende Nachwirkung der Atemübung in deinem ganzen Körper wahr.
2. Spice it up: Verwende wärmende Gewürze

Gewürze wie Zimt, Pfeffer, Kreuzkümmel, Fenchel, Nelke, Kardamom und Muskatnuss haben eine wärmende Energie und einen hohen Stellenwert im Ayurveda. Vielleicht kennst du das auch, wenn dir nach einem scharfen Essen die Nase läuft und du richtig merkst, wie dein Körper von innen aufgeheizt ist? Gerade in der kalten Jahreszeit können wir uns die wärmende Wirkung von Gewürzen im Essen zunutze machen und mehr davon in unsere Mahlzeiten integrieren. Ein warmer Porridge mit Zimt und Kardamom plus Kräutertee zum Frühstück, ein würziges Curry mit Kurkuma, Kreuzkümmel und Chili zum Mittag und eine Kürbis-Ingwer Suppe am Abend sind zum Beispiel ideale Gerichte, um sich im Winter zu stärken und sich von innen heraus zu wärmen. Generell werden im Ayurveda immer warme Speisen empfohlen, kaltes Essen wie Salate, Rohkost oder Müsli gilt es, vor allem in der kalten Jahreszeit, zu vermeiden.
3. Warme Ölmassage

"Abhyanga", die Selbstmassage mit Öl, ist ein fester Bestandteil der ayurvedischen Morgenroutine. Die Ganzkörpermassage mit warmem, gereiftem Sesamöl ist nicht nur nährend für trockene Winterhaut, sie soll auch auch das Immunsystem stärken und befreiend wirken. Zusätzlich wird die Durchblutung angekurbelt und zurück bleibt ein warmes-wohliges Gefühl. Hier eine Anleitung für eine ayurvedische Ölmassage:
- Der beste Zeitpunkt für die Ganzkörpermassage ist laut ayurvedischer Lehre morgens.
- Besonders häufig wird kalt gepresstes, gereiftes Sesamöl verwendet, das kurz (zum Beispiel im Wasserbad) erwärmt wird. Das Öl sollte angenehm warm, aber nicht zu heiß sein.
- Nimm etwas Öl in deine Hände und beginne mit der Massage am Kopf (auch die Kopfhaut) und arbeite dich dann nach und nach über den ganzen Körper, bis du an den Zehen angekommen bist.
- Nimm dir anschließen 15 bis 20 Minuten Zeit um dich auszuruhen. Dann kannst du das überschüssige Öl mit einem Handtuch oder Papiertuch abnehmen und anschließend warm baden oder duschen.
- (Wer wenig Zeit hat, kann auch einfach nur Kopfhaut, Ohren und Fußsohlen massieren.)
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4. Heißes Wasser trinken

Im Ayurveda wird warmes Wasser als Alleskönner angepriesen. In erster Linie regt es das sogenannte "Verdauungsfeuer" an und wärmt den Körper von innen heraus. Für viele mag es befremdlich klingen, einfach nur heißes Wasser ohne jeglichen Geschmack (nein, Tee zählt hier nicht!) zu trinken – aber genau das soll eine reinigende Wirkung erzielen. Besonders wichtig soll es dabei sein, das Wasser nicht nur kurz im Wasserkocher aufzukochen, sondern zehn Minuten lang zu kochen. Durch das längere Kochen wird das Wasser aus chemischer Sicht nämlich dünnflüssiger und kurzkettiger und soll sich daher besser dafür eignen, Schadstoffe und Stoffwechselprodukte aus dem Körper zu spülen.
5. Wärmendes Fußbad

Schnelle Abhilfe gegen das Frieren kann auch ein warmes und beruhigendes Fußbad leisten, schließlich gehören Füße meist zu den Körperteilen, die am schnellsten frieren. Wer die körpereigene Wärmebildung zusätzlich anregen will, fügt geriebenen Ingwer als Badezusatz zum Wasser hinzu. So werden die kalten Füße besonders gut durchblutet und die Wärme breitet sich schnell im ganzen Körper aus.
6. Sonnengrüße

Natürlich kann uns auch Bewegung dabei helfen, den Körper auf natürliche Art und Weise aufzuwärmen. Die Yoga-Aufwärmübung schlechthin dürften die meisten kennen: der Sonnengruß. Schon ein paar Durchläufe bringen den Körper in Wallung und lassen jegliche Kälte aus dem Körper verfliegen. Wer eine Anleitung braucht: Auf Youtube finden sich zahlreiche Videos dazu. Auch die klassische Kindsposition gilt als Asana, die das "Verdauungsfeuer" anregen soll und demnach dabei hilft, die Körperwärme zu erhöhen.
7. Tratak-Kerzenmeditation

Im Winter ist es ständig dunkel und unsere Augen sind weniger natürlichem Licht ausgesetzt. Wenn sich draußen alles grau, ungemütlich, dunkel und kalt anfühlt, dann können wir unsere die innere Wärme durch die wohlige Energie von Kerzen wieder zurückholen. So zumindest ist der Gedanke hinter der Tratak-Kerzenmeditation – sie soll uns zur Ruhe kommen lassen, die Konzentration stärken und uns dabei helfen, sich der Kälte zu entziehen.
So geht's:
- Suche dir einen gemütlichen Platz, an dem du gerade und bequem sitzen kannst.
- Positioniere eine Kerze auf Augenhöhe vor dir, der Abstand sollte mindestens einen Meter betragen.
- Mache alle anderen Lichter um dich herum aus, damit nur die Kerzenflamme richtig zur Geltung kommt.
- Schließe dann die Augen, atme mehrmals tief ein und aus. Öffne sie dann wieder und richte deinen weichen Blick dann auf die Kerze, ohne dabei direkt in die Flamme zu schauen.
- Wie lange du die Meditation durchführst, ist dir überlassen, 5 bis 15 Minuten reichen aber schon aus, damit du die Effekte der Meditation spürst.
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