Ich zeige euch, wie ich meine störrischen frizzy Naturlocken trotz meines regelmäßigen Färbens gesund und glänzend halte. Plus: Tipps vom Profi für Good Hair Days im Lockdown – so ganz ohne Friseurbesuch.
Hannah ist Beauty-Redakteurin aus Leidenschaft und liebt es, neue Produkte zu testen. Sie ist die „INCI-Checkerin“ der Redaktion und kennt sich ganz genau mit Inhaltsstoffen und ihrer Wirkweise aus. In Hannahs Highlights zeigt sie jeden Monat ihre persönlichen Beauty-Favoriten und spricht auch über Themen wie Self-Care und Nachhaltigkeit.
Meine Haare sind zu meinem Markenzeichen geworden. Ich liebe meine roten Locken, auch wenn sie nicht „echt“ sind. Von Natur sind sie ein – wie ich finde – hässliches und langweiliges Aschblond, das einfach nicht zu meiner Persönlichkeit passt. Deshalb färbe ich sie seitdem ich 15 bin rot. Menschen, die mich kennenlernen, denken oft sogar, dieses Kupfer sei meine Naturhaarfarbe. Das freut mich immer, fühle ich mich doch wie eine Rothaarige und bin der festen Überzeugung, ich hätte auch eine werden sollen. Funktionierte nur mit der DNA nicht so ganz. Ansonsten bin ich bei meinen Haaren wenig experimentierfreudig, sie sind immer lang mit ein paar Stufen vorne.
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Ich lege den Schongang ein
Gerade weil ich meine Haare durch das regelmäßige Färben (alle 4-6 Wochen) sehr strapaziere, ist mir gute Pflege umso wichtiger. Ich habe viele, aber eher feine Haare. Wie die meisten Naturlocken sind auch meine sehr trocken. Deshalb wasche ich sie nur ca. alle fünf Tage. Hitze versuche ich so oft wie möglich zu vermeiden, das Höchste der Gefühle ist es, sie nach dem Waschen ein wenig mit einem Diffuser-Aufsatz zu föhnen. Für mehr Styling fehlt mir im Alltag auch einfach die Zeit und Muße. Man sieht mich deshalb entweder mit offenen Haaren, Dutt oder Polly-Pocket-Zopf (den treffenden Namen hat meine Mitbewohnerin meinem Pferdeschwanz gegeben).

Auf Seide gebettet
Ich achte sogar im Schlaf darauf, meine Haare zu schonen und schlafe ausschließlich auf einem Kissenüberzug aus reiner Seide von Slip. Seidenfasern sind nämlich um vieles weniger saugfähiger als andere Fasern und trocknen so die Haare nicht zusätzlich aus. Außerdem entsteht deutlich weniger Reibung, was dabei hilft, Frizz und Spliss zu vermeiden. Und: Es ist einfach ein schönes Gefühl, sich abends auf ein Seidenkissen zu legen, diesen Alltagsluxus will ich nicht missen. Mein geliebter rosa Überzug kommt deshalb sogar mit, wenn ich verreise oder meine Familie in Österreich besuche.

Die Basis: Shampoo und Conditioner
Ich hatte vor einer Weile nicht nur einen Bad Hair Day, sondern gleich mehrere Bad Hair Months. Nichts schien zu funktionieren, bis ich das „Beautiful Color Shampoo“ von Oribe getestet habe. Aufgrund seiner reichhaltigen Formulierung lässt es sich super als Kur anwenden. Meine Haare lieben es aber so sehr, dass ich es viel öfter verwende. Ehrlich gesagt ist es sehr kostspielig, aber es ist für mich einfach das beste Shampoo, das ich je benutzt habe. Wichtig: Beim Waschen immer nur den Ansatz einshampoonieren, damit die Längen nicht ausgetrocknet werden. Danach immer eine Spülung verwenden, die schließt die geöffnete Schuppenschicht wieder. Hier habe ich eine coole cleane Neuentdeckung gemacht: Der „Glow Conditioner“ von Authentic Beauty Concept pflegt coloriertes Haar – und das ganz ohne Silikone.

Alle 2 Wochen: Intensiv-Pflege mit Maske
Da ich meine Haare so selten wasche, benutze ich nur so alle zwei Wochen eine Maske, um sie intensiv zu pflegen. Die ist mal regenerierend, mal farbschützend: Die „Rehab + Revive Tiefenreparatur Balsam-Masque“ von John Frieda nährt mit Honig, die „Kerasilk Color Intensive Luster Mask“ von Goldwell kräftigt mit Keratin, Seidenextrakte bringen die Längen zum Glänzen.

Nach der Haarwäsche: Leave-in
Wenn ich die Geduld habe, meine Haare zu föhnen, greife ich am liebsten zum „Anti-Frizz Blow-Dry Balm“ von Phyto – meine Naturlocken sehen dadurch so schön definiert aus. Will ich sie nur pflegen und nicht stylen, dann benutze ich das „Long Hair Protective Conditioning Fluid“ von La Biosthetique, das speziell für lange Haare konzipiert ist.

Special Treatment für innen und außen
Fühlen sich meine Spitzen zwischen den Haarwäschen besonders trocken an, massiere ich eine kleine Menge vom „Hair Rituel Precious Hair Care Oil“ von Sisley in die Längen. Um meine Haare auch von innen mit Nährstoffen zu versorgen, nehme ich Nahrungsergänzungsmittel, gerade sind das die „Hair & Nails“-Kapseln von Lanserhof mit Biotin und Zink.
5 Tipps von Goldwell-Hairstylist Dimitris Dimitrakoudis für tolle Haare trotz Lockdown
Ich habe mit meinem Friseur des Vertrauens gesprochen, wie wir unsere Haare zu Hause gesund und glänzend pflegen:
1. Wie bringen wir Glanz in unsere Längen?
Wir verbringen gerade viel Zeit drinnen: Für unsere Haare und die Psyche ist es wichtig, auch mal raus spazieren zu gehen – sie brauchen nämlich genauso Vitamin D, um gesund zu bleiben. Am besten ohne Mütze, sodass Sauerstoff an die Haare kommt – so sehen sie viel glänzender aus.
2. Was sollten wir beachten, wenn wir unsere Haare jetzt intensiv pflegen wollen?
Man sollte aufpassen, sie nicht zu überpflegen! Haare sind wie ein Schwamm, wenn sie „überfüttert“ sind, können sie nichts mehr aufnehmen und fetten. Grundsätzlich gilt: Je dünner das Haar, desto leichter muss die Pflege sein.
3. Welche Tipps hast du für Good Hair Days ganz ohne Friseur?
Wir haben jetzt das Glück, dass wir unsere Haare schonen können. Deshalb gilt die meiste Zeit: Finger weg von heißen Tools. Fürs gute Feeling kann man sie sich einmal die Woche stylen – das tut gut, selbst wenn man so auch nur zum Supermarkt um die Ecke läuft.
4. Wie behält coloriertes Haar seine Farbe?
Es gibt tolle Farbconditioner, die Pigmente anlagern, ohne dass man selbst färben muss und so einen Unfall riskiert.
5. Wie kann ich einen unschönen Ansatz kaschieren?
Dafür gibt's super Ansatzsprays und -puder. Oder man wird kreativ und versucht sich an Flechtfrisuren, die können Ansätze genauso vertuschen.
Also: Gönnt euren Haaren die Extraportion Aufmerksamkeit und Pflege und genießt auch im Lockdown so ganz ohne Friseurbesuch viele Good Hair Days.
Eure Hannah