Die Pandemie hat aus vielen von uns richtige Hobby-Köch:innen gemacht. Food-Bloggerin Mary Scherpe verrät, welche Kochbücher unsere Lockdown-Küche auf ein ganz anderes Level bringen.
Keine Frage: Bananenbrot beherrschen wir nach einem Jahr Pandemie und zwei Lockdowns nun perfekt. Es wird Zeit, dass wir uns neuen kulinarischen Herausforderungen widmen. Und mal ehrlich: Für wen ist das Kochen nicht zum täglichen Highlight geworden? Wenn wir uns schon nicht die Phở vom Lieblings-Vietnamesen oder die Pizza beim Italiener unseres Vertrauens gönnen, dann ist vielleicht mal ein bisschen Extravaganza auf unseren Tellern zuhause angesagt. Und von wem könnten wir uns da besser inspirieren lassen als von Mary Scherpe, Food-Bloggerin und Gründerin des Feminist Food Clubs? Die Berlinerin weiß einfach, was gutes Essen ist und teilt ihre kulinarischen Geheimtipps für den Lockdown mit uns.

Mary Scherpe gründete im Jahr 2006 den Modeblog "Stil in Berlin", auf dem sie sich mittlerweile hauptsächlich mit Food-Themen beschäftigt. Die Berlinerin ist außerdem Co-Gründerin des Feminist Food Clubs, der sich gegen Sexismus, Rassismus und Klassismus in der Gastronomie einsetzt. Auf ihrem Instagram-Kanal "Stil in Berlin" teilt sie kulinarische Highlights aus Berlins Food-Szene.
Um schonmal eine Sache vorweg zu nehmen: Vor weiteren Bananenbrot-Rezepten bleiben wir verschont, denn das kommt bei Mary gar nicht so häufig auf den Tisch. "Ich bin nicht so ein Bananenbrot-Fan", erzählt sie. Stattdessen habe sie im Lockdown Babka für sich entdeckt. "Ich habe wahnsinnig viele Babkas gemacht. Lustigerweise gehen die Leute auf Instagram auch total auf diese Babkas ab, das hätte ich gar nicht gedacht. Ich glaube weil sie denken, dass das wahnsinnig kompliziert ist und das wahnsinnig viel Arbeit braucht. Aber eigentlich ist das gar nicht so: an einem Tag macht man den Teig, am nächsten Tag rollt man ihn und bäckt es. Nach dem Backen wird nochmal Zuckersirup drüber gegossen und dann wird es ganz weich und saftig, aber gleichzeitig auch knusprig“.
Kochbuch-Tipp 1: Yotam Ottolenghi
Das Rezept für dieses himmlische Hefegebäck hat Mary übrigens aus dem "Jerusalem"-Kochbuch von Ottolenghi, dessen Bücher bei ihr ganz hoch im Kurs stehen. "Ich bin ganz klar Millenial und liebe die meisten von Ottolenghis Kochbüchern, das muss ich einfach so sagen". Wer noch nie von Ottolenghi gehört hat: Der israelisch-britische Starkoch betreibt ein Restaurant in London und hat insgesamt sieben Kochbücher veröffentlicht. In seiner Küche fusioniert er orientalische und europäische Einflüsse. Als Klassiker gelten neben dem "Jerusalem"-Kochbuch zum Beispiel auch "Simple" und "Flavour".
Kochbuch-Tipp 2: Sarah Britton
Wer in der Homeoffice-Mittagspause auf schnelle und gesunde Rezepte setzen möchte, für den oder die empfiehlt Mary die Kochbücher von Sarah Britton: "Von der habe ich beide Kochbücher, die finde ich ganz großartig". Besonders gut eigneten sich diese für Salat- oder Suppenrezepte. Britton ist auch bekannt für ihren Foodblog "My new roots", auf dem ihr euch schonmal an die Rezepte herantasten könnt.
Backbuch-Tipp: "Classic German Baking" von Luisa Weiss
Auch für alle, die im Lockdown das Backfieber gepackt hat, hat Mary den perfekten Backbuch-Tipp. "Für’s Backen finde ich "Classic German Baking" von Luisa Weiss gut. Da sind zum Beispiel Sachen drin wie Mohn-Gugelhupfs oder gedeckter Apfelkuchen, also kein fancy Gedöns, sondern ganz klassische deutsche Backkunst". Sie schwört: "Die Rezepte sind einfach wahnsinnig gut und funktionieren“.
Podcast-Tipp: "Home Cooking" von Samin Nosrat und Hrishikesh Hirway
Kochbücher sind nicht so euer Ding und ihr seid lieber digital unterwegs? Koch-Inspiration auf die Ohren erhaltet ihr im Podcast "Home Cooking" von Samin Nosrat, die manche vielleicht schon durch die Netflix-Serie und das Kochbuch „Salt, Fat, Acid, Heat“ kennen. Mary hört den Podcast im Lockdown ständig, erzählt sie. "In dem Podcast können Leute Fragen zum Thema Home Cooking stellen. Samin Nosrat und ihr Co-Moderator geben dann Tipps, wie man kocht und bestimmte Gerichte macht. Die Leute können dann anrufen und Fragen stellen und sie beantworten diese. Da kann man unglaublich viel von lernen“.
Doch auch wenn Mary im Lockdown viel häufiger kocht als sonst, so schlägt ihr Foodie-Herz auch weiter für Berlins vielfältige Restaurant-Szene, die sie auch in diesen Zeiten regelmäßig unterstützt: "Ich bestelle auf jeden Fall auch. Ich kann zwar ganz okay kochen, aber komme da auch an meine Grenzen und es gibt auch Sachen, die würde ich einfach nicht selber machen". Können wir ihr definitiv nicht verübeln! Schon jetzt träumt sie von den Zeiten, in denen die Restaurants wieder öffnen. „Am allermeisten freue ich mich wirklich darauf, mit mehreren Leuten ins Restaurant zu gehen, viele verschiedene Sachen bestellen zu können und miteinander alles zu essen“. Ohja, wie schön wär das?
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