Wie kaufen wir nachhaltiger ein? Und wie gehen wir besser mit unserer Kleidung um und verhindern Müll? Vreni Frost, Bloggerin, Podcast Host und Vintage-Liebhaberin, verrät uns hier ihre 5 ultimativen Tipps.
Vreni Frosts Tipps für einen nachhaltigeren Umgang mit Kleidung
Vreni Frost ist Bloggerin, Autorin und Moderatorin und regt auf ihrem Instagram Account regelmäßig zu grünerem Shoppen und einem besseren Umgang mit Kleidung an. Sie ist Host des Podcasts LET'S LIVE CLEAN von ECOVER, der sich der Reduktion von Kleidungsmüll widmet.
EMOTION: Vreni, was tust du persönlich, um Kleidung länger im Kreislauf zu halten? (Stichwort: reduce, reuse, recycle)
Vreni Frost: Ich kaufe tatsächlich mittlerweile fast ausschließlich Second Hand oder Vintage Mode. Falls ich doch etwas neu kaufe, dann hauptsächlich von nachhaltigen und fair produzierenden Designer:innen. Es kommt jedoch kaum noch vor, dass ich neue Dinge kaufe, weil es wirklich alles, alles, alles schon gibt – die Suche dauert dann vielleicht etwas länger, aber ich freue mich umso mehr, wenn ich dann ein tolles Teil ergattere. Genau zu dem Thema habe ich übrigens mit ECOVER den Podcast LET’S LIVE CLEAN gestartet. In mittlerweile neun Folgen finden sich dort hilfreiche Nachhaltigkeits-Tipps und Tricks von Experti:nnen zur Reduktion von Kleidungsmüll. Unbedingt reinhören!
Wie pflegst du deine Lieblingsstücke?
Nicht zuletzt durch meinen Podcast kenne mich mittlerweile ziemlich gut aus beim Thema Waschen. In meinem Buch "Glanz und Gloria – der Universalreiniger für ein besseres Leben", habe ich der Wäsche ein ganzes Kapitel gewidmet. Generell gehe ich sehr achtsam mit meinen Dingen um und kann als Tipp für alle geben: Lernt, Care Label richtig zu lesen, dann hält eure Kleidung noch länger. Was viele zum Beispiel nicht wissen, ist, dass die Gradzahl auf dem Etikett nicht das Grad angibt, bei dem gewaschen werden soll, sondern die Maximaltemperatur, die das Kleidungsstück gut verträgt.
Was mache ich mit Kleidung, die ich wirklich nicht mehr trage? Wie entsorge ich sie richtig – und wie kann sie vielleicht sogar wiederverwertet werden?
Gerade jetzt im Herbst und Winter brauchen vor allem Obdachlose dringend unsere Hilfe. Ich habe letzten Winter angefangen, in Berlin Kreuzberg bei der Kältehilfe zu arbeiten, und da habe ich einiges gelernt über Kleiderspenden. Meine wichtigsten Tipps:
- Gebt eure Kleidung am besten an Hilfseinrichtungen in eurer Nähe ab, statt sie in den Altkleidercontainer zu werfen. So werden die Sachen nicht um den halben Erdball verschickt und verursachen Kosten und CO2, um dann am Ende vielleicht doch auf dem Müll zu landen.
- Kontaktiert Kleiderkammern in eurer Nähe und fragt gezielt nach, was wirklich gebraucht wird.
- Spendet bitte nur Sachen, die ihr auch an Freund:innen weitergeben würdet. Gewaschen und gut in Schuss sollten sie sein und bei Unterwäsche und Socken gilt: nur Neuware.
- Ausgefallene Kleidungsstücke, die nicht gespendet werden sollen, wie zum Beispiel Cocktailkleider, könnt ihr einfach mit Freund:innen tauschen oder bei einem der vielen Online-Portale zum Kauf anbieten.
Wie stehst du zum Thema Kleidung mieten/leihen?

Ich habe gerade eben erst einige Dinge an WeDress Collective gegeben. Das ist ein online Portal, bei dem man Mode leihen kann. Ich habe einige tolle Designer Stücke, die ich nicht mehr wirklich trage und jetzt freut sich vielleicht jemand anderes darüber, die Dinge auszuleihen. Ich habe hier noch gar keinen Erfahrungswert, finde das Konzept aber super und bin gespannt, wie es ankommt. Wer noch mehr dazu wissen möchte sollte in die LET’S LIVE CLEAN Folge mit Linda Ahrens von UNOWN reinhören. UNOWN ist ein Mode-Leasing-Service nach dem Prinzip "Mieten statt Kaufen".
Wo kaufst du Second Hand?
Ich kaufe die meisten Dinge online oder bei meinem liebsten Second-Hand-Laden in Berlin, Garments Vintage. Online liege ich tatsächlich richtig auf der Lauer, beispielsweise bei Vintage Chanel Schmuck oder alten Prada Taschen aus den Neunzigern.
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